Leseprobe Teil I "Der Kampf ums Recht"

Seine Hände schlägt Kohlhase

Tief verzweifeltvor´s Gesicht:

"Dann solln doch die Sachsen büßen

Wennn sie so der Hafer sticht!

 

Bisher war ich stets geduldig

Das hat mich doch nur geschwächt

Deshalb habe ich beschlossen

Mit Gewalt hol ich mein Recht!"

 

Grete schaut ihm in die Augen

Und sie registriert mit Schreck

Ihrem Mann dies auszureden

Hat wohl nunmehr keinen Zweck!

 

Ja, sie macht sich wirklich Sorgen

Hin sind Existenz und Haus

Bald gehn hier die Geldeintreiber

Wie die Geier ein und aus!

 

Plötzlich eine tiefe Stimme

Bebend gleich vor Zorn und Groll:

"Meister, endlich klare Worte,

Haben auch die Schnauze voll!"

 

Nagelschmidt, der Altgeselle,

Der am Tisch ganz vorne sitzt,

Haut die Faust jetzt auf die Tafel,

Dass es aus den Bechern spritzt!

 

Und total mit Bier besudelt

Flucht er lachend: "So ein Mist!

So möcht ich den Junker sehen,

Wenn der sich vor Angst bepisst!"

 

"Nichts da!", ruft nun Hans Kohlhase

"Mord und Brand wird nicht gemacht

Nicht wie eine Räuberbande! -

Hab´an eine Fehd´gedacht!"